Wie soziale Medien unsere Lebensvorstellungen beeinflussen

Heutzutage werden Menschen von Informationen überschwemmt. Als Jugendliche werden wir vor allem von sozialen Medien beeinflusst. Überall höre ich den Aufruf zum bewussten Leben. Alle sind effizient, setzen zahlreiche Ziele. Immer wieder frage ich mich: „Was ich überhaupt will? Wie ist mein eigenes Bestreben?“

Ich bin nur 17.  Obwohl ich meine persönliche Meinung in vielen Bereichen habe, merke ich oft, wie ich mich von Online-Vorbildern influenzieren lasse. Es gibt so viele erfolgreiche Menschen, die immer neue Tipps geben, wie ich schneller besser werden kann. Einerseits verstehe ich, dass sie mich anregen, z.B. die Zeit zu planen, um mehr Aufträge an einem Tag zu erledigen, mich gesund zu ernähren und mich mit Selbstentwicklung zu beschäftigen. Auf keinen Fall will ich sagen, dass es schlecht ist, guten Beispielen zu folgen, aber darum erwarte ich von mir viel mehr.

Andererseits verkünden Influencer, wie entspannt man leben muss, denn wir sind nur einmal auf der Erde und haben nur eine Möglichkeit, diese Zeit zu geniessen.

Sicher kann jeder wählen, welche Tipps er annehmen will.

Unglücklicherweise leide ich unter Perfektionismus, deshalb schenke ich meine Aufmerksamkeit den „Motivatoren“ und gleichzeitig werde ich ein Opfer von Selbstverurteilung. Ab und zu, wenn ich auf Instagram scrolle, denke ich, dass ich diese Zeit ganz verschieden nutzen könnte. Während ich mir Reels-Videos anschaue, tragen andere aktiv zu ihrer Zukunft bei. Aus diesem Grund überlege ich mir, wie ich in meinem Leben aktiver werden kann, um es in die richtige Richtung zu lenken.

Im Laufe der Zeit habe ich begriffen, dass meine Ziele und Wünsche sich von anderen unterscheiden. Die Blogger, die ich anschaue, sind älter, sie sind durch die Lebensphase, in der ich mich zurzeit befinde, durchgegangen und daher haben sie schon andere Erfahrungen, Wissen und Möglichkeiten, mit denen ihr Leben eingerichtet werden kann. Meine bedeutende Erkenntnis davon ist, dass ich meine Wünsche verfolgen muss, die nicht von Aussen, sondern von Innen kommen. Es ist ja wichtig, sich selber jeden Tag kennenzulernen, um nicht von der Gesellschaft und anderen Meinungen geführt zu werden, sondern meinen eigenen Weg zu finden und ihm in meinem Tempo zu folgen, um die Work-Life-Balance halten zu können und mit mir selber und mit meinem Leben zufrieden zu sein.

Schliesslich ist meine heutige Aufgabe zu verstehen, wer ich bin und was ich will. Selbstverständlich nehme ich gerne einige Tipps aus sozialen Medien auf, um meinen Alltag zu gestalten. Ich bin indessen nicht zu streng und anspruchsvoll mit mir selbst.  Der Einfluss der sozialen Medien ist riesig und wir können uns dem kaum entziehen. Das Einzige, was wir brauchen, ist die Fähigkeit, den Informationsfluss zu kontrollieren.

Valeriia